Samstag, 14. November 2009

Ghostworld






Passend zur Jahreszeit bietet der Kampnagel in Hamburg am 26. und 28. November ein denkwürdiges Programm. Die in Frankreich recht bekannte Choreografin Gisèle Vienne hat ein Tanztheaterstück namens Kindertotenlieder im Stil von Blackmetalästhetik inszeniert, das laut Kampnagel zum ersten Mal auf einer Hamburger Bühne aufgeführt wird. Die Musik dazu liefern KTL. Ein Projekt zu dem Stephen O'Malley von den Drone Doomern SunnO))) gehört. Aber auch Peter Rehberg, der unter anderem mit der Band Boris kooperiert, ist dabei. KTL ist die Abkürzung von Kindertotenlieder und ist angelehnt an den Liederzyklus von Gustav Mahler, der Gedichte von Friedrich Rückert vertont hat. Das Stück selbst thematisiert die Beschäftigung mit Leben und Tod in der österreichischen Ikonografie. Dazu gehören auch künstlich geschaffene Symbolfiguren wie z.B.die Perchten, eine dämonische weibliche Schreckgestalt aus dem alpländischen Brauchtum, die vermutlich in ihrer Bedeutung der uns bekannten Frau Holle entspricht. Wobei unklar ist ob Frau Holle und somit auch die Perchten aus der germanischen Gottheit Hel oder Frigg hervorgegangen ist. Frigg auf Bild 3 hat eine schützende gute Funktion wohingegen die halbtote Hel auf Bild 4 schon fast böse strafend auftritt. Im Kern des Stückes Kindertotenlieder geht es um die Verwischung von Realität und Illusion in Ritualen und Zeremonien bei denen Dämonen, Geister und Tote eine Rolle spielen. Ein Fokus wird dabei auf das von Sigmund Freud sogennante "Unheimliche" gelegt.
Also nichts für schwache Nerven ; )

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