Freitag, 15. Januar 2010

von Klabautermännern und Pansenkloppern



Ich wohne ja nun schon eine ganze Zeit als Quiddje (Zugezogener, Fremder, Nicht-Hamburger) in Hamburg. Immer wieder bin ich hier über Ausdrücke gestolpert, die für mich nicht so leicht zu verstehen waren wie z.B. plietsch, krüsch oder Dösbartel. Oft musste ich nachfragen was denn einzelne Worte bedeuten und wurde von den waschechten (Umgebungs-)Hamburgern ungläubig angeschaut. Vor kurzem ist jedoch eine inzwischen schon wieder vergriffene Plattdeutsch-/Hamburgischedition vom Hamburger Abendblatt herausgegeben worden. Zunächst war ich etwas skeptisch, da diese Zeitung genauso wie die "BILD" zur Springerpresse gehört. Schnell habe ich mich aber eines besseren belehren lassen. Das Buch gefällt mir inzwischen sehr gut, ist äussert lehrreich und noch dazu unterhaltsam geschrieben. Viele Fotos lockern die Edition auf und für die ganz Interessierten gibt es auch einige Literaturverweise um das Thema zu vertiefen. Im ersten Teil befindet sich ein kurzer geschichtlicher Abriss und im zweiten werden einzelne Worte alphabetisch aufgelistet und teils sogar mit kleinen Anekdoten erklärt.
Plietsch heisst schlau, pfiffig, findig. Krüsch heisst wählerisch oft in Bezug aufs Essen. Und ein Dösbartel bezeichnet einen dummen, verträumten oder ungeschickten Menschen.
Gestern habe ich dann endlich auch mal Labskaus gegessen. Das sieht zwar nicht besonders appetitlich aus wie man auf dem zweiten Foto erkennen kann, ist aber sehr lecker! Labskaus ist ein typisches Hamburger Gericht und ursprünglich eine vom Smutje (Schiffskoch) zubereitete traditionelle Mahlzeit für Seefahrer und Matrosen, da alle Zutaten gut konserviert werden konnten und Skorbut entgegenwirkten. Es gibt unterschiedliche Varianten. Bei der Version auf dem Foto von Wikipedia sieht man neben dem Brei, der aus corned beef/Pökelfleisch, gestampften Kartoffeln, Zwiebeln und roter Bete besteht, auch einen Rollmops und Gewürzgurken. Ganz wichtig ist auch das Spiegelei. Auf hoher See durfte man nicht krüsch sein ; )

7 Kommentare:

  1. Hochdüütsch kann jeden Dösbaddel snacken; Platt is för de Plietschen!

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  2. Ja, genau den Spruch wollte ich auch noch dazuschreiben : ) Aber so plietsch, dass ich ab sofort Platt snacken kann bin ich leider noch nicht... Wer bist du denn überhaupt?

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  3. ich glaub ich mag das nich essen, wenn das aussieht wie schonmal gegessen!

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  4. Dann mach doch die Augen zu beim Essen ; )

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  5. bähääääää! Ich identifizier mich ja eigentlich als Norddeutsche, aber diese kulinarischen Köstlichkeiten hier im Norden sind mir ein Graus. Neben Labskaus steht auch Grünkohl mit Pinkel und Kassler ganz oben auf der Brrrr-Igittigitt-Liste. Das einzig essbare ist Rote Grütze!!!

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  6. Ich kann mir gerade sehr gut die krüschen Zwillinge im Kindesalter am Mittagstisch vorstellen mit einer verzweifelten Mutti ; )

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